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aPDT - betriebswirtschaftlich mal durchgerechnet.
Der § 6 GOZ fordert, dass ein nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertige Leistungsposition zum Vergleich herangezogen werden soll.
Das heißt nicht, dass die Leistung exakt gleich sein soll - das geht auch gar nicht, sonst wäre die Leistung ja doch in der GOZ enthalten. Diese Beschreibung hebt ausschließlich auf die Gleichwertigkeit ab. Dabei stört es nicht, wenn ungefähr die gleiche Zeit benötigt wird, die Kosten wollen aber auch berücksichtigt sein.
Wir nehmen für die betriebswirtschaftliche Berechnung einer Zahnfleischtaschen - Behandlung an 1 Zahn und an 8 Zähnen hier mal folgende Daten an:
- Stundenkosten der Praxis (KZBV-Jahrbuch 2015) € 148,-; Minutenkosten: € 2,47
- Anschaffungskosten PDT-Diodenlaser: € 5000,-, abgeschrieben nach 2 Jahren**; bei 220 Arbeitstagen kostet die Anschaffung also pro Arbeitstag € 11,36
- Verbrauchsmaterial pro Einsatz, hier: Einmalspitze für € 5,- und 0,6 ml Lösung für € 15,- = € 20,-
- Unternehmerlohn, denn niemand geht zur Arbeit ohne Lohn, der deutsche Durchschnittszahnarzt verdient nach KZBV-Jahrbuch € 108,- in der Stunde*, das macht € 1,80 in der Minute.
Wer macht was und was kostet wie viel? |
1 Zahn |
8 Zähne |
Helferin macht Termin, andere Helferin baut auf, Zahnarzt klärt auf: 60 Sekunden: € 2,47 + € 1,80 |
€ 4,27 |
€ 4,27 |
Einbringung des Desinfektionsmittels: 15 Sekunden: 1/4 x (€ 2,45 + € 1,80) |
€ 1,07 |
€ 8,56 |
Einwirkzeit des Desinfektionsmittels 60 Sekunden: € 2,47 + € 1,80 |
€ 4,27 |
€ 0,00 |
Anwendung des Lichts 30 Sekunden: 1/2 x (€ 2,45 + € 1,80) |
€ 2,14 |
€ 17,12 |
Ausspülen der Lösung 45 Sekunden: 3/4 x (€ 2,45 + € 1,80) |
€ 3,20 |
€ 25,60 |
Helferin baut ab, desinfiziert, wartet Gerät, Zahnarzt trägt ein: 30 Sekunden |
€ 2,14 |
€ 2,14 |
Materialverbrauch (1 Zahn 5 + 15; 8 Zähne 5 + 3 x 15,-) |
€ 20,00 |
€ 50,00 |
Abschreibung (2-malige Verwendung pro Tag) 1/2 x € 11,36 |
€ 5,68 |
€ 5,68 |
Summe |
€ 42,77 |
€ 113,37 |
Es sollte eine Leistung gefunden werden, die im Durchschnittswert (Faktor 2,3) mindestens € 40,- wert ist, denn wegen der hohen Investitionskosten ist betriebswirtschaftlich eine Mischkalkulation nötig, die die Behandlung weniger Zähne in der Nähe der Kostendeckung ermöglicht, ohne Patienten zu überfordern, wenn es sich um viele Zähne handelt. Im letzteren Fall sollte der Faktor abgesenkt werden.
* € 108,- pro Stunde, das macht etwa € 134.000 pro Jahr; das klingt nach einem fetten Gehalt. Lesen Sie nach, was ein deutscher Zahnarzt im Durchschnitt verdient.